Interview mit Lead Partner Arndt Peter Schulz

Was sind Ihre Hauptaktivitäten im Projekt BONEBANK?
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck entwickelt standardisierte Verfahren für die Entnahme, Aufbewahrung und den Transport von Knochenmaterial, das bei frakturbedingten Routine-Operationen gesammelt wird. Wir tragen die Verantwortung für die hohe Qualität des entnommenen Knochenmaterials und der daraus gewonnenen Knochenmark-Stammzellen. Bei einer anstehenden Operation am Knochen informieren wir den betroffenen Patienten über das BONEBANK-Projekt und die Möglichkeit, Knochenmark-Stammzellen für Forschungszwecke zu spenden. Wenn der Patient seine Einwilligung gibt, wird das bei der OP anfallende Knochenmaterial gesammelt und zur Biobank in Odense bzw. Lübeck gebracht.

Was sind die innovativen Aspekte, die aus der von Ihnen neu entwickelten Technologie hervorgehen?
Wir entwickeln ja nicht nur eine neue Technologie. Es gibt da eine Reihe von Produkten und Methoden, an denen wir gerade arbeiten. Im Moment sind wir z. B. dabei, ein völlig neues Medizinprodukt zu entwickeln: ein Einmalgerät zur Gewinnung von Knochenmark-Stammzellen aus Knochenmaterial, das bei frakturbedingten Routine-Operationen anfällt. Außerdem wollen wir das gewonnene Material, das normalerweise als Abfall entsorgt wird, auch weiterverwerten. Daher entwickeln wir Biotechnologien, um die relevanten Zellen aus der Masse an gewonnenem Material zu isolieren. Dabei erforschen wir auch Methoden zum Einfrieren und Lagern des Materials.

Was sind die zukünftigen Pläne von BONEBANK?

Richtig, die Zukunft von BONEBANK … Für das Medizinprodukt ist es notwendig, Kunststoffe zu verwenden, die sterilisiert werden können und die sicher für die Patienten sind. Als nächstes müssen wir also Hersteller von Kunststoffprodukten finden, die diesen Anforderungen entsprechen.

Stammzellen unterstützen das Wachstum und die Heilung von Knochen sowie die Wiederherstellung der Knochenfunktion. Daher besteht unser Hauptziel darin, den Patienten die Stammzellen sozusagen wieder zurückzugeben, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Aus diesem Grund müssen wir uns sowohl auf die Weiterentwicklung von sicheren Methoden zur Kultivierung von Knochenmark-Stammzellen konzentrieren als auch an dem Medizinprodukt zur Transplantation der aufbereiteten Stammzellen weiterarbeiten.